ediarum-Einführung und Workshop vom 9. bis 11. März 2020

Im März 2020 fand der 3. ediarum-Workshop statt. Auf dem Programm standen neben einer Einführungs-Veranstaltung am Montag erneut ein Einsteiger-Programm zum Mitmachen wie schon in den beiden vorherigen Workshops. Die Teilnehmer konnten hier ausprobieren, die ediarum-Basismodule für eine digitale Edition zu installieren. Mit Hilfe von ediarum.DB wurde eine XML-Datenbank eingerichtet und aufbauend auf ediarum.BASE wurde ein Oxygen-Framework für die Eingabe von Daten im Beispielprojekt erstellt. Der zweite Teil des Programms enthielt eine Reihe von Vorträgen, die sowohl für Einsteiger, als auch für Fortgeschrittene eine große Bandbreite an Themen rund um digitale Editionen und den Einsatz von ediarum bereithielten.

Hier geht's zur Ankündigung: https://dhd-blog.org/?p=12821

Das vollständige Programm findet sich hier.

ediarum-Einführung

Dr. Martin Fechner, Stefan Dumont und Nadine Arndt (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften)

Die TELOTA-Arbeitsgruppe der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften stellt ihre digitale Arbeits- und Publikationsumgebung für Editionsvorhaben vor und berichtet über aktuelle sowie zukünftige Entwicklungen.

URN: urn:nbn:de:kobv:b4-opus4-33990

Die Protokolle des Bayerischen Ministerrats als digitale Edition - Ansatz und Erfahrungen

Maximilian Schrott (Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften)

Das Editionsprojekt „Die Protokolle des Bayerischen Ministerrats 1945– 1962“ dokumentiert seit über 25 Jahren die inneren Abläufe der bayerischen Staatsregierungen der Nachkriegszeit. Mit dem neunten Band der Reihe erfolgte die Umstellung auf ein digitales Editionskonzept. Erstmals versuchte sich die Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften an einer Edition auf XML-Basis. Ausgangspunkt des 2014 gestarteten Pilotprojekts war ediarum, aus dem heraus ein eigener Ansatz entwickelt wurde. Ziel war es die Arbeitsweise des Bearbeiters möglichst wenig zu verändern. Trotzdem sollte vollwertiges TEI produziert werden, aus dem sowohl ein gedrucktes Buch als auch eine mit Verlinkungen und Metadaten angereicherte Onlineversion hergestellt werden können. Im Sommer 2019 wurden die Arbeiten mir der Drucklegung erfolgreich abgeschlossen. Der Vortrag möchte das Editionskonzept vorstellen und von den Erfahrungen berichten, die bei der Herstellung des Bands 9 der Bayerischen Ministerratsprotokolle gesammelt werden konnten.

Gotthelf-Edition

Christian Achter (Universität Bern, Forschungsstelle Jeremias Gotthelf)

Für die Arbeit an der historisch-kritischen Gesamtedition der Werke und Briefe von Jeremias Gotthelf (HKG) in ihrer digitalen Version (dHKG) wurde bereits vor einigen Jahren eine eigens angepasste Ediarum-Version entwickelt. 2019 wurden inzwischen geänderte Anforderungen seitens des Editions-Teams aufgenommen und die Ediarum-Version der dHKG in Eigenregie vor Ort in Bern weiterentwickelt. Im Fokus steht dabei aktuell die Arbeit mit Registern, so dass Textstellen mit geringem Aufwand seitens der Benutzenden mit Entitäten in Registern verknüpft werden können. Auch für den Abgleich mit Daten der GND finden eXist-db, Oxygen XML Author und die grafischen Oberflächen der Frameworks Einsatz.

Folien: Achter_ediarum-in-der-Gotthelf-Edition_2020-03-10.pdf

Erfahrungen aus dem ediarum.HELPDESK

Lou Klappenbach (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften)

Seit 2018 wurden im ediarum.HELPDESK, bestehend aus vier studentischen Hilfskräften von TELOTA, 249 Aufträge bearbeitet. Die eintreffenden User-Anfragen beinhalten Fragen und Probleme von Nutzerinnen verschiedenster Forschungsprojekte der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften im Umgang mit der Forschungssoftware ediarum. Den Helpdesk erreichen Anfragen von der Installation und Einrichtung der Softwarekomponenten, über Fragen zur Nutzung der projektspezifisch angepassten Oxygen-Nutzeroberfläche bei der Bearbeitung verschiedener Textformen, bis hin zum Auftreten von Fehlanzeigen auf den Websites. Darüber hinaus erreichen das Helpdesk Anfragen für neue Features. Das ediarum.HELPDESK nimmt als First-Level-Support eine wichtige Doppelfunktion ein: Indem es Anfragen entgegennimmt, sortiert, verwaltet und mögliche Tasks bereits bearbeitet, fungiert es einerseits als direkter Ansprechpartner für ediarum-Nutzerinnen und unterstützt andererseits die Arbeit von ediarum-Entwickler*innen.

Der Vortrag vermittelt einen Eindruck in die Arbeit des ediarum.HELPDESKs und stellt beispielhaft häufig eintreffende Nutzer*innen-Anfragen vor.

Folien: Klappenbach_ediarum-helpdesk_2020-03-10.pdf

ediarum.kabinettsprotokolle – ein Werkstattbericht

Nadine Arndt (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften)

Der Dokumenttyp „Protokoll“ ist im Kontext der ediarum-Entwicklung neuartig, so dass die vorhandenen ediarum-Basiskomponenten angepasst und erweitert werden müssen. Die Weiterentwicklung von ediarum umfasst nicht nur neue Features, die sich aus der Struktur der Forschungsdaten selbst ergeben, sondern auch redaktionstypische Anpassungen, die das Arbeiten mit der Software als Redaktionssystem unterstützen. Der Vortrag stellt das bisherige Datenmodell vor und gibt einen Einblick in die Erstellung von projektspezifischen Erweiterungen im ediarum-Kontext.

Folien: Arndt_ediarum-Kabinettsprotokolle_2020-03-10.pdf

Datenmodellentwicklung für die Berliner Leibniz-Edition

Martina Gödel (<textloop/>)

Ausgangspunkt des TEI-Datenmodells für die bereits gedruckt vorliegenden Bände der Leibniz-Edition an der BBAW- Arbeitsstelle ist das DTA-Basisformat sowie Elemente des Ediarum.basis-Formats. Der Vortrag gibt einen Einblick in die praktische Arbeit: Besondere Herausforderungen der Leibniz-Edition (Stufenapparate, Formeln und mathematische Sonderzeichen), daraus resultierende notwendige Erweiterungen der bestehenden DTA/EdiarumVorgaben mittels ODD-Chaining, Probleme bei der Übersetzung der LaTeX-Vorlage in das TEI-Format, Ausgabe in ein HTML-Testformat als qualitätssichernde Maßnahme.

Folien: Goedel_Datenmodellentwicklung-fuer-die-Leibniz-Edition_2020.pdf

git zur eXist-db Versionierung und die Optimierung von umfangreichen Registern

Michael Schmid (Uni Augsburg, Österreichische Bibelübersetzer)

ediarum ist ein Zusammenspiel von eXist-db für die Datenhaltung und oXygenXML für die Datenbearbeitung. Im ersten Teil wird ein Workflow zur git-Versionierung der Backups vorgestellt, der im Notfall alte Stände wiederherstellen kann. (gitKenntnisse sind von Vorteil, jedoch nicht erforderlich). Im Zweiten Teil wird eine Lösung für enorm große Register vorgestellt. Diese sind ab einer gewissen Größe sehr inperformant und müssen daher restrukturiert werden. Die durch diesen Schritt notwendigen Anpassungen an der jeweiligen ediarum-Anwendung werden kurz vorgestellt (für Fortgeschritte ediarum-Anwender/Entwickler).

Folien: Schmid_git-zur-existdb-Versionierung-und-die-Optimierung-von-umfangreichen-Registern_2020.pdf

ediarum.web

Dr. Martin Fechner (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften)

Das Grundkonzept von ediarum setzt auf den Einsatz verschiedener generischer und projektspezifischer Module für die Eingabe und Verwaltung von Digitalen Editionen. Ziel von ediarum.WEB ist es entsprechend eine generische Lösung zu sein, um die Webpräsentation Digitaler Editionen nachhaltig zu gestalten. Im Vortrag wird das Konzept von ediarum.WEB präsentiert und anhand von Beispielen gezeigt, wie die Umsetzung in der Praxis aussieht.

Folien: Fechner_ediarumWEB_2020.pdf