Features

Die digitale Arbeits- und Publikationsumgebung ediarum ist eine von TELOTA seit 2012 aus mehreren Softwarekomponenten entwickelte Lösung, die es Wissenschaftler*innen erlaubt, Transkriptionen von Manuskripten in TEI-konformem XML zu bearbeiten, mit einem Text- und Sachapparat zu versehen und anschließend im Druck und im Web zu veröffentlichen.

Dabei setzt TELOTA auf bereits existierende Softwarekomponenten von Dritten, um die Entwicklungsarbeit auf die spezifischen Bedürfnisse und Anforderungen der editionswissenschaftlichen Fachcommunity zu fokussieren.

Benutzerfreundliches Arbeiten

Als zentrale Softwarekomponente der Arbeitsumgebung wird Oxygen XML Author eingesetzt. Die Bearbeiter arbeiten im Oxygen XML Author nicht in einer Codeansicht, sondern in einer benutzerfreundlichen, Word-artigen »Autorenansicht«, die über Cascading Stylesheets (CSS) gestaltet wird. Dem Bearbeiter stehen dabei mehrere Ansichten zur Auswahl, so dass per Mausklick die für den Arbeitsschritt geeigneteste ausgewählt werden kann. Außerdem kann der Endanwender über eine eigene Werkzeugleiste per Knopfdruck Auszeichnungen vornehmen. So können z.B. in Manuskripten Streichungen markiert oder Sachanmerkungen eingegeben werden. Auch Personen- oder Ortsnamen können mit der entsprechenden TEI-Auszeichnung versehen und gleichzeitig über eine komfortable Auswahlliste mit dem jeweiligen Eintrag im zentralen Personen- bzw. Ortsregister verknüpft werden. Der gesamte Text kann dadurch einfach und schnell mit TEI-konformen XML ausgezeichnet werden.

Werkzeugleiste mit Funktionen aus ediarum.BASE.edit für das Akademienvorhaben Schleiermacher in Berlin 18108-1834. Briefwechsel, Tageskalender, Vorlesungen

Kollaboratives Arbeiten

Die digitale Arbeitsumgebung nutzt die freie XML-Datenbank existdb als zentrales Repositorium für die XML-Dokumente. Die Datenbank ist auf einem Server installiert und online zugänglich. Dadurch können alle Projektmitarbeiter auf ein und denselben Datenbestand zugreifen und zusammenarbeiten. Um die Einrichtung und Konfiguration zu vereinfachen, wurde das Modul ediarum.DB entwickelt.

Workflow in ediarum

Website

Neben dem eigentlichen Eingabewerkzeug in Oxygen XML Author, wird für die Forschungsvorhaben auch jeweils eine Website auf Basis von eXist, XQuery und XSLT erstellt. In ihr kann von den Wissenschaftlern der aktuelle Datenbestand leicht durchblättert bzw. durchsucht werden. Die Website kann - je nach Bedarf - nur den Bearbeitern zugänglich oder der gesamten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Beispiele für mit ediarum erstellte digitale Editionen finden Sie in der Rubrik Referenzen.

Um den Prozess der Website-Entwicklung zu vereinfachen ist derzeit das Modul ediarum.WEB in Entwicklung.

PDF-Vorschau

Mit ediarum können die TEI-XML-Dokumente auch vollautomatisch in ein PDF konvertiert werden. Die Gestaltung und Formatierung kann - nach entsprechender Konfiguration - dabei gedruckten Bänden der jeweiligen Edition ähneln. So können z.B. Text- und Sachapparat als Fußnoten dargestellt werden, die mit Hilfe von Zeilennummerierung und Lemmata auf den Fließtext verweisen. Die PDF-Vorschau erstellt bei Bedarf auch das passende Register zu den jeweiligen Transkriptionen und löst Querverweise zwischen Texten auf.

Das Modul ediarum.PDF befindet sich derzeit noch in Entwicklung.

Anpassung an projektspezifische Anforderungen

Ziel von ediarum ist es, einen Kern an Funktionen bereitzustellen, der über verschiedene Projekte (und auch Insttitutionen hinweg) entwickelt und eingesetzt werden kann. Dadurch wird der Aufwand für alle Editionsvorhaben, die ediarum einsetzen, verringert. Der ganz überwiegende Teil der Funktionen kann auch für Editionen gleichen Typs (z.B. neugermanistische Editionen) tatsächlich projektübergreifend entwickelt werden.

Allerdings gibt es i.d.R. immer einen - wenn auch sehr überschaubaren - Teil an Funktionen, die aufgrund des spezifischen Editions- oder Forschungskonzept, ergänzt werden müssen. Das ist in ediarum ohne Weiteres möglich. Dadurch kann zwischen notwendiger Standardisierung und ebenso notwendiger Orientierung an Forschungsfragen eine Brücke geschlagen werden.

Generische und projektspezifsche Module von ediarum am Beispiel des Akademienvorhabens Alexander von Humboldt auf Reisen (AvHR) im Schichtmodell einer digitalen Edition.